Ausführen von Python-Code
Betrachten wir folgende Python-Code-Zeile:
print "Python lernen!"
Man erkennt unschwer die Variante zum sonst nahezu obligatorischen Hallo-Welt bzw. Hello-World-Skript. Diese Anweisung gibt also "Python lernen" aus, wie man erkennt, wenn man die Zeile in der Shell des Python-Interpreter eintippt:
>>> print "Python lernen!" Python lernen!
Die meisten Skripte werden jedoch nicht interaktiv eingetippt und ausgeführt sondern,
wie auch in anderen Programmiersprachen üblich in einer Datei gespeichert. Obiges Skript
könnte man beispielsweise unter dem Namen python_lernen.py speichern. Um ein Python
Programm zu erstellen, benötigt man keine IDE ("Integrated Development Environment"), wie zum
Beispiel IDLE. Im Prinzip kann man jeden Editor (vi, emacs und andere) verwenden, der in der
Lage ist unformatierte Textdateien abzuspeichern.
Das Suffix .py ist für ein einzelnes
Skript in Python nicht unbedingt nötig. Zur Kennzeichnung von Modulen ist es jedoch zwingend
nötig, wie man im Kapitel "Module und Pakete" nachlesen kann.
Python-Skript starten
Nun stellt sich die Frage, wie man ein Python-Skript starten kann. Die einfachste Möglichkeit
bietet die Shell oder, wenn man eine IDE verwendet, durch Anklicken von entsprechenden Icons oder
Menupunkte. In einer Bash-Shell unter Ubuntu startet man dieses Python-Skript wie folgt:
Ebenso kann man dieses Beispiel-Skript auch in einer DOS-Shell unter Windows starten.
Sowohl unter Windows als auch unter Linux muss dabei Python im Pfad stehen, also unter Linux
in PATH.
Python Interna
Nun wollen wir die Frage klären, was innerhalb von Python nach dem Start eines Skriptes
geschieht. Ruft man das Skript in der Kommandozeile "python python_lernen.py" direkt auf, dann wird
das Skript in Bytecode übersetzt und ausgeführt. Diesen Byte-Code bekommt die Anwenderin oder der
Anwender nicht zu Gesicht.
Das ändert sich, wenn man in einem anderen Python-Skript oder auch in der Python-Shell dieses Skript
mittels dem Kommando "import", also "import python_lernen" importiert. Dann wird zusätzlich im
gleichen Verzeichnis, in dem sich die Datei python_lernen.py befindet, eine Datei gleichen Namens
aber mit der Endung .pyc angelegt, in der sich der Byte-Code befindet.
monty@python $ python Python 2.6.2 (release26-maint, Apr 19 2009, 01:58:18) [GCC 4.3.3] on linux2 Type "help", "copyright", "credits" or "license" for more information. >>> import python_lernen Python lernen! >>> monty@python $ ls python_lernen* python_lernen.py python_lernen.pyc monty@python $
Bei
einem späteren import in einem anderen Programmlauf, wird dann direkt die Datei mit dem Byte-Code
geladen. Importiert man die gleiche Datei mehrmals im gleichen Skript wird sie nur beim ersten Mal
geladen.
Bei dem Byte-Code handelt es sich um einen Maschinenunabhängigen Code, der mittels einer virtuellen
Maschine ausgeführt (PVM, Python Virtual Machine) wird.
Compiler
Ein Compiler (auch Übersetzer genannt) ist ein Computerprogramm, das ein in einer Quellsprache, wie beispielsweise C oder C++, geschriebenes Programm - Quelle oder Quellprogramm genannt - in ein semantisch äquivalentes Programm einer Zielsprache (Zielprogramm) übersetzt. Üblicherweise handelt es sich dabei um die Übersetzung eines von einem Programmierer in einer Programmiersprache geschriebenen Quelltextes in Assemblersprache, Bytecode oder Maschinensprache. Das Übersetzen eines Quellprogramms in ein Zielprogramm durch einen Compiler wird auch als Kompilierung bezeichnet.
Interpreter
Ein Interpreter ist ein Programm, das einen Quellcode im Gegensatz zu Assemblern oder Compilern nicht direkt in ausführbaren Code, also eine ausführbare Datei, wandelt, sondern den Quellcode einliest, analysiert und ausführt. Die Analyse des Quellcodes erfolgt zur Laufzeit des Programms.
Hilfe
Zu jedem Kommando und jeder Funktion kann man in Python-Interpreter auch inertaktiv Hilfe anfordern.
help("execfile")